
MElisabeth Thiebet
Österreichische Diabetikervereinigung
Mit der Diagnose Diabetes Typ-1 kam eine schreckliche Angst über mich und meine Familie. Es graute mir vor der Abhängigkeit von Insulin, aber auch vor den Schmerzen beim Spritzen und Blutzuckermessen an den Fingerspitzen.
Diabetes Schulung half die Krankheit zu verstehen und aktiv zu werden.
Wie auf Wut und Verzweiflung Hoffnungwurde.
Tiefe Verzweiflung, Wut, Aggression wichen langsam bei und mit der Durchführung der täglichen Therapie. Die Gedanken an Folgeschäden des unkontrollierten Diabetes verflogen, denn es konnte etwas getan werden. Ich lebe seit 50 Jahren mit Diabetes. Therapien wurden effektiver, aufwendiger. Jeder Umstieg verlangte intensive BZ-Selbstkontrolle und Mut zum Neuen.
Technische Hilfsmittel haben Therapie und Alltag von unzähligen Menschen mit Diabetes erleichtert, führen anfangs jedoch immer zu Ängsten und Unsicherheit.
Die Beschäftigung mit gesunder, kohlenhydratgerechter Ernährung war eine weitere Hürde für die ganze Familie. Insulinwirkung, körperliche Bewegung und Ernährung auszubalancieren ist wohl eine lebenslange herausfordernde Arbeit für Betroffene. Es ist nicht leicht sich ein Leben lang zu kontrollieren und disziplinieren.
Outing als chronisch Kranker.
Sich als chronisch krank zu outen, braucht Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Um Verständnis, Hilfe aus dem sozialen Umfeld zu erhalten, ist die Aufklärung von Mitmenschen im näheren Umkreis (Schule, Arbeitsplatz, etc.) wirklich wichtig. Die Berufswahl sollte gut überlegt sein. Diabetes ist nur in wenigen Ausnahmefällen ein Hindernis.
Ich hatte und habe das Glück, die medizinischen und technischen Fortschritte im Diabetesbereich nützen zu dürfen. Neben medizinischer Instruktion wäre eine psychologische Zuwendung von Experten hilfreich.
In der ÖDV-Diabetiker Selbsthilfe fand ich wertvolle Unterstützung und Aufklärung.
Gemeinschaft beflügelt um voneinander und miteinander zu lernen.