In jedem Bundesland Österreichs ist eine Patient:innen- und Pflegeanwaltschaft eingerichtet. Diese sind unabhängig und weisungsfrei. Wir unterstützen und beraten Patient:innen und deren Angehörige, wenn es um die Behandlung in Krankenanstalten geht, aber auch bei Schadenersatzansprüchen aufgrund dieser Behandlungen.

Immer mehr an Bedeutung gewinnt aufgrund der demografischen Entwicklung aber auch der Bereich der Langzeitpflege, sei es durch Betreuungssituationen in Alten- und Pflegeheimen aber auch durch mobile Dienste.

Die Herausforderungen, mit denen meine Kolleg:innen und ich täglich konfrontiert sind, spiegeln die Herausforderungen des Gesundheits- und Pflegesystems allgemein wieder: die Suche nach zeitnaher ärztlicher und pflegerischer Versorgung, Wartezeiten auf Operationen und Untersuchungen, die Bezahlbarkeit von Leistungen und Kommunikationsprobleme aufgrund knapper Zeit- und Personalressourcen. Wir bemühen uns, zeitnah gute Informationen zu geben, aber auch im Bedarfsfall konkret bei der Durchsetzung von Ansprüchen zu unterstützen.

Trotz aller Unterschiede der Zuständigkeiten in den Bundesländern ist es den Patientenanwaltschaften wichtig, dass gemeinsame Themen der Gesundheitsversorgung und strukturellen Verbesserung für Patient*innen und Pflegebedürftige von uns thematisiert werden. Ich möchte hier beispielhaft folgende Bereiche nennen, welche aus Sicht der Patienten- und Pflegeanwaltschaften Aufmerksamkeit verdienen: das ist die Versorgung von Long/Post-Covid-Erkrankten/Betroffenen, das Thema Impfen durch Apotheker*innen, die raschere Weiterentwicklung von elga wie auch das Digitalisierungsthema insgesamt. Besonders hervorheben möchte ich hier aber den Bereich der Versorgung von Pflegebedürften, dies sowohl im häuslichen als auch im stationären (Langzeitpflege)Bereich. Hier sind die Herausforderungen enorm und hier muss man sich dem Thema der Qualität der Pflege widmen als auch der Entlastung der pflegenden und betreuenden Angehörigen.