Eva Landrichtinger,
Generalsekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft
© BMAW_Holey

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht immer naheliegend erscheint: Gesundheit und Wirtschaft sind eng miteinander verflochten und im ständigen Wechselspiel. So ist das Gesundheitssystem in Österreich einerseits ein Garant für hohe Lebensqualität. Es ist aber auch ein wichtiger Standortfaktor und ein europäisches wie internationales Asset. Gleichzeitig ist die Branche selbst in all ihren Facetten und entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein bedeutender Wirtschaftszweig und trägt maßgeblich zum Wohlstand und der Gesundheit der Österreicher:innen bei.

Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft deckt mit seinem Aufgabengebiet eine vielschichtige Bandbreite entlang dieses Themenbereichs ab.
Der Wirtschaftsfaktor Gesundheit beeinflusst maßgeblich zahlreiche Aspekte des Wirtschaftsstandorts und seiner Rahmenbedingungen. Gesunde Mitarbeiter:innen sind kreativer und innovativer, arbeiten konzentrierter und effizienter und sind damit essenziell für die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg unseres Wirtschaftsstandorts. Die Gesundheit von Mitarbeiter:innen geht aber weit über die Reduzierung von krankheitsbedingten Fehlzeiten hinaus: Wenn Menschen in Österreich vom Berufseinstieg bis zur Pension und noch lange darüber hinaus gesund durch das Leben gehen, ist das nicht nur für die Einzelne und den Einzelnen wichtig. Es profitiert auch die gesamte österreichische Volkswirtschaft von höherer Produktivität bei gleichzeitiger Reduzierung von Gesundheitsausgaben sowie von einer glücklicheren und zufriedeneren Bevölkerung.

Darüber hinaus bilden Life Sciences gerade in Österreich einen signifikanten Wirtschaftszweig ab: Gemäß dem Life Science Report 2021 beschäftigen knapp 1.000 Firmen aus diesem Bereich mehr als 60.000 Mitarbeitende. Mehr als 7 Prozent des österreichischen BIP kommen aus dem Life-Science-Sektor (direkte und indirekte Effekte kumuliert). Darüber hinaus ist die Branche mit einer Forschungsquote von 20,5 Prozent eine der innovationsfreudigsten.

Investitionen in die Gesundheit sind daher nicht nur eine ethische Verpflichtung oder wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern eine Investition in die Zukunft. Denn eine gesunde Bevölkerung führt letztendlich zu einer stabilen und nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung, von der alle profitieren. Gleichzeitig gibt es trotz des Zusammenspiels dieser beiden Bereiche durchaus gegensätzliche Zielsetzungen – zum Beispiel die Sicherstellung einer kostengünstigen Gesundheitsversorgung für Endkund:innen bei gleichzeitigem Wunsch nach weiteren Investitionsentscheidungen im eigenen Land. Isolierte Politik und Maßnahmen in Silos kosten die Steuerzahlenden mehr und bewirken oft weniger als ganzheitlich gedachte Initiativen bei gleichem Mitteleinsatz.
Eine erfolgreiche Gesundheitspolitik für die Österreicher:innen kann daher nur gemeinsam mit Wirtschaftspolitik gedacht werden.

Verlinkungen (Podcast „Zukunftschancen“ des BMAW)

  1. Franz Bergmann: Koordinator bei fit2work, Staffel 2, E6. (Themen: fit2work, Arbeit & Gesundheit usw.)
    Link: https://www.bmaw.gv.at/Presse/Startseite-Services/Podcasts/Podcast-2.-Staffel.html#folge-6-podcast-folge-mit-franz-bergmann-02-6
  2. Peter Lammer & Bernhard Tichy: Projekt „Standing Ovation”, Staffel 2, E18. (Themen: Mit Hilfe einer neuen Erfindung (Schienensystem) zurück an den Arbeitsplatz (Küche), Inklusion.)
    Link: https://www.bmaw.gv.at/Presse/Startseite-Services/Podcasts/Podcast-2.-Staffel.html#folge-18-podcast-folge-mit-peter-lammer-bernhard-tichy-02-18

MAT-AT-2301310-V1.0-12/2023