Philipp Lindinger,
Geschäftsführer der AUSTROMED – Interessensvertretung der Medizinprodukte-Unternehmen
© Oliver Miller-Aichholz

Medizinprodukte sind für die medizinische Versorgung unverzichtbar und stellen gleichzeitig einen wichtigen volkswirtschaftlichen Faktor dar. Die neueste Studie zum Thema „Innovation“ des Industriewissenschaftlichen Instituts im Auftrag der AUSTROMED, der Interessensvertretung der Medizinprodukte-Unternehmen, verdeutlicht die Relevanz der Branche für Österreich erneut. So erzielt die Branche ca. 18,6 Mrd. Euro Umsatz und erwirtschaftet 5,5 Mrd. Euro an Wertschöpfung pro Jahr. Jeder investierte Euro generiert knapp einen weiteren in Österreichs Wirtschaft. Darüber hinaus sichert die Branche rund 62.000 Arbeitsplätze und leistet 1,6 Mrd. Euro an Steuer- und Sozialbeitragseffekten pro Jahr.

Die Ergebnisse der Studie haben neben den positiven Effekten und Stärken auch einige Problemfelder aufgezeigt, welche die Innovationsfähigkeit der Medizinprodukte-Branche einschränken. Hierzu zählen unter anderem der Fachkräftemangel, die EU-Verordnungen über Medizinprodukte (MDR) und In-vitro-Diagnostika (IVDR) und die Erstattungs-Thematik im österreichischen Gesundheitswesen.

Mit ihren Mitarbeiter:innen bündelt die Medizinprodukte-Branche Wissen und Engagement, wenn es darum geht, die Patientenversorgung auf hohem Niveau zu halten und stetig weiter zu verbessern. Jedoch ist auch diese Branche stark vom vorherrschenden Fachkräftemangel betroffen. Stellvertretend für die Branche hat die AUSTROMED unter dem Motto „Jobs in Medizinprodukte-Unternehmen: sicher, relevant, sinnstiftend“ und dem Hashtag „#branchemitsinn“ ein Branchenbranding-Projekt gestartet, um die Vielfältigkeit und die beruflichen Chancen in der Branche zu veranschaulichen und so dieser Problematik entgegenzuwirken.

Innovationen kommen aktuell aufgrund langer Zulassungsprozesse und einer komplexen Förderlandschaft oft nicht schnell genug in den Markt. Daher hat für die AUSTROMED die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich trotz der erhöhten regulatorischen Rahmenbedingungen aufgrund der MDR und IVDR Vorrang. Damit verbunden ist die dringende Forderung nach weiteren „Benannten Stellen“ in Österreich, damit die Produktvielfalt, Innovationsbereitschaft und ein fairer globaler Wettbewerb auch zukünftig gesichert sind.

Dem laufenden Digitalisierungsprozess muss zukünftig besondere Aufmerksamkeit zukommen. Dieser Prozess wird sowohl gesellschaftliche als auch wirtschaftliche Entwicklungen nachhaltig verändern und birgt viele Chancen für die Branche. Hier gilt es intensiv mitzugestalten, um zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben und Österreich als Innovationsstandort zu stärken.

Die AUSTROMED setzt sich für ihre aktuell knapp 130 Mitglieder aktiv für ein gemeinsames, fokussiertes Handeln zum Wohl der Patient:innen sowie für eine wirtschaftspolitische Sicherung der Standorte Österreich und Europa ein.
Produktion und Beschäftigung im eigenen Land zählen – nicht nur in Krisenzeiten!

Information und Kontakt: www.austromed.org

MAT-AT-2301310-V1.0-12/2023