Alfred Harl,
Obmann des Fachverbands Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT)
© Strasnik/FVUBIT

Digitale Technologien und innovative IT-Lösungen haben unser Gesundheitssystem bereits stark verändert und neue Perspektiven für Diagnose, Behandlung und Verwaltung aufgezeigt. Die Technologien, die österreichische Unternehmen im eHealth-Sektor vor allem im Softwarebereich für Krankenhäuser oder im ambulanten Bereich entwickeln, werden weltweit eingesetzt und implementiert.

Das Gesundheitssystem in Österreich steht vor Herausforderungen wie steigenden Gesundheitskosten und einer alternden Bevölkerung. Künstliche Intelligenz (KI) und andere digitale Innovationen ermöglichen eine effizientere Analyse medizinischer Daten, die Entwicklung personalisierter Behandlungspläne und die Verbesserung der Patientenversorgung. Viele digitale Neuerungen, die auch im Zuge der Pandemie vorangetrieben wurden, sind längst im Alltag angekommen: Tele-Ordinationen, Behandlung per Videotelefonie oder die digitale Vergabe von Rezepten.

Ein entscheidendes Einsatzgebiet von digitalen Innovationen ist die Diagnose von Krankheiten. Mithilfe von KI und modernsten IT-Tools können medizinische Bilder wie Röntgenaufnahmen genauer und schneller analysiert werden. Diese Technologien erkennen Abweichungen, unterstützen Ärzt:innen bei besseren Diagnosen und verbessern gleichzeitig die Früherkennung von Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurologischen Störungen. Die Integration solcher Technologien im österreichischen Gesundheitswesen ist essenziell, um eine verbesserte Patientenversorgung zu garantieren.

Neben Diagnose und Behandlung sind auch administrative Aufgaben im Gesundheitswesen ein wesentliches Thema. Elektronische Patientenakten etwa erleichtern den Informationsaustausch zwischen medizinischen Einrichtungen, reduzieren den Zeitaufwand für den Zugriff auf Patientendaten und minimieren das Fehlerrisiko. Zusätzlich können fortschrittliche IT-Lösungen – einschließlich KI-basierte Lösungen – Ressourcenallokation optimieren, Wartezeiten verkürzen und Arbeitsabläufe verbessern.

Trotz der vielversprechenden Vorteile digitaler Innovationen müssen auch Datenschutz und Datensicherheit gewährleistet sein. Medizinische Daten sind äußerst sensibel, weshalb die Umsetzung angemessener Sicherheitsvorkehrungen von größter Bedeutung ist, um Patientendaten zu schützen. In Österreich ist Datenschutz zum Glück Selbstverständlichkeit.

Die Digitalisierung macht auch vor unserem Gesundheitswesen nicht halt. Man sollte also vor digitalen Neuerungen – auch vor großen wie der künstlichen Intelligenz – nicht zurückscheuen. Im Gegenteil: Gerade in der Medizin sind Hightech-Innovationen tagtäglich im Einsatz. Es ist jedoch wichtig, eine ausgeglichene Herangehensweise zu finden, die den technologischen Fortschritt mit ethischen, datenschutzrechtlichen und sicherheitstechnischen Aspekten in Einklang bringt. Bei erfolgreicher Bewältigung dieser Herausforderung eröffnen sich dem österreichischen Gesundheitswesen vielversprechende Perspektiven, die zeigen, wie digitale Innovationen die Art und Weise, wie wir Gesundheitsfürsorge verstehen und umsetzen, grundlegend verändern können.

MAT-AT-2301310-V1.0-12/2023