Anja Silberbauer,
Geschäftsführerin Harmony & Care und Care+

Bekannt aus der Puls4-Show „2 Minuten 2 Millionen“, hat es sich unser Start-up HARMONY&CARE gemeinsam mit unserem Investor Hans Peter Haselsteiner zur Aufgabe gemacht, die 24-Stunden-Betreuung in Österreich zu revolutionieren.

Nach jahrelanger Beobachtung des Marktes und Evaluierung des Pflegeangebots war schnell klar, die 24-Stunden-Betreuung in Österreich muss neu gedacht und viel mehr noch neu gelebt werden. Bedingt durch das freie Gewerbe, ist es in dem Bereich in den letzten Jahren zu viel Wildwuchs gekommen. Die fehlende Kundenorientierung und allgemeine Intransparenz, welche Leistungen anderer Agenturen oftmals negativ beeinflusst, sowie die mangelhafte Individualisierung für die Endkundinnen und Endkunden resultieren letztendlich in einer hohen Fluktuation der Betreuungskräfte. Seit 2019 bieten wir in Österreich mit CARE+ unsere Dienste somit durch unsere eigene Agentur für 24-Stunden-Betreuung an. Basis der Agentur ist eine individualisierte Betreuung durch „perfect matching“ von betreuungsbedürftigen Menschen und Betreuungskräften. Das selbst entwickelte psychosoziale Matching-Verfahren, basierend auf dem HARMONY-CHECK, stellt sicher, dass jeder Person die individuell passende Betreuungskraft vermittelt wird, Kosten-, Zeit- und Stressreduktion für die zu Pflegenden und ihre Angehörigen inklusive. Die Anwender unseres Systems sind neben CARE+ auch Agenturen in Deutschland, der Schweiz und Großbritannien. Mit unserem Tochterunternehmen Care+ Recrutare Srl in Rumänien stehen jederzeit gut ausgebildete, deutschsprechende Betreuerinnen und Betreuer in den Startlöchern, um ihren „perfect match“ zu finden. Das Besondere dabei ist, dass wir selbst vor Ort sind und die Betreuungskräfte handverlesen werden. Damit stellen wir die hohe Qualität unserer Betreuungskräfte, mit speziellem Fokus auf den deutschsprachigen Markt, sicher.

In Hinblick auf die Digitalisierung besteht im österreichischen Gesundheits- und Pflegesystem noch viel Aufholbedarf. Ein wichtiger Schritt wäre, in Zukunft beispielsweise vermehrt digitale Geräte wie Tablets in der 24-Stunden-Betreuung und Pflege einzusetzen. Diese sind wichtig, um Pflege- und Betreuungsdaten leichter abrufen zu können und auch die Angehörigen mehr miteinzubeziehen. In diesem Bereich gibt es in Österreich derzeit noch nichts, wir stehen hier im EU-Feld ganz hinten.

In Deutschland gibt es bereits einige digitale Möglichkeiten, beispielsweise Apps, die es Angehörigen oder Pflegebedürftigen ermöglichen, Pflegebedarfsmittel online zu bestellen und auch Förderungen dafür zu beantragen. Diese Mittel tragen dazu bei, dass der Prozess für viele Betroffenen erleichtert wird. In Österreich funktionieren die meisten Fördersysteme für Hilfsmittel leider noch viel zu viel über Papier und müssen zum Teil physisch erledigt werden. Auch hier haben wir in den nächsten Jahren noch viel aufzuholen.

Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, welchen Stellenwert digitale Lösungen in einer Krisenbekämpfung haben, ganz speziell für das Gesundheitssystem unseres Landes und die Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung. Die rasche Entwicklung der Digitalisierung erfordert jedoch auch digitale Kompetenzen der älteren Bevölkerung. Ältere Menschen sollten darum mit den neuen Medien vertrauter gemacht werden, da sie viele Erleichterungen im Pflegealltag erbringen können. Voraussetzungen dafür sind die geeigneten Kompetenzen des Pflegepersonals und eine Offenheit gegenüber Neuem.

Fazit ist, dass die Zukunft der Personenbetreuung inklusive aller Fördermaßnahmen in Österreich digitaler werden muss. Besser jetzt als gleich.