Unser Ziel muss es sein, eine ausgewogene Vertretung von Männern und Frauen zu erreichen, idealerweise mit mehr als einem Hintergrund. Die Gleichstellung der Geschlechter wird immer als eine Art langsamer und mühsamer Prozess dargestellt, der scheinbar nur eines erreichen kann – Mann oder Frau, Schwarz oder Weiß, Menschen mit oder ohne Behinderung. Warum ist das so? Es gibt nicht nur einen Menschentyp, der Gutes tun kann. Wir müssen integrativ denken und handeln, und der beste Ansatz wäre, dies gemeinsam zu tun.
 

Letztlich stellt die Digitalisierung eine einzigartige Möglichkeit dar, ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem aufzubauen, das darauf abzielt, die Inklusion von Frauen von Anfang an sicherzustellen. Unser Ziel ist es, die bestmögliche Gesundheitsversorgung auf Basis von Technologien unabhängig vom Geschlecht einer Person sicherzustellen. Dabei bauen wir auf vier Säulen der Aktivitäten mit folgenden Zielen auf:

• lokale und internationale digitale Gesundheitsnetzwerke von und für Frauen und Männer zu entwickeln und zu unterstützen, deren Mission es ist, Geschlechterparität und Chancengleichheit im Bereich der Gesundheitsversorgung zu erreichen
• die Sichtbarkeit und das Image von Experten (weiblich und männlich) auf Konferenzen und Panels sowie in Publikationen und Medien zu erhöhen
• Aufmerksamkeit auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Frauen und Männern im medizinischen Umfeld zu lenken
• die Beteiligung und die wertvollen und absolut notwendigen Beiträge sowohl von Frauen als auch von Männern in Entscheidungsprozessen und auf allen Ebenen sicherzustellen.

Wenn wir gemeinsam unterschiedliche Perspektiven integrieren, können wir effektivere digitale Gesundheitslösungen und bessere Ergebnisse im Gesundheitswesen ermöglichen.

Vielfalt war schon immer wichtig. Was sich geändert hat, ist das Bewusstsein dafür, warum Befürworter der Vielfalt so hart gekämpft haben. Es hat eine Weile gedauert, aber demokratische Gesellschaften können die Tatsache nicht leugnen, dass jeder Teil dieser Gesellschaften in den Prozess einbezogen werden muss, um diejenigen zu vertreten, denen sie dienen sollen. Dies gilt sowohl für öffentliche als auch für private Einrichtungen. Es gibt keine One-size-fits-all-Lösung. Trotzdem können wir einen Plan aufstellen, der keinen Teil der Gesellschaft ausschließt.

Das österreichische Gesundheitswesen muss sich zum Ziel setzen, vielfältige Führung zu ermöglichen, Nachwuchstalente zu gewinnen und zu halten sowie Kreativität zu fördern, ein Umfeld zu schaffen, das integratives Verhalten und eine Kultur des Erfolgs ermöglicht.

Österreich verfügt neben etablierten Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen im Gesundheitsbereich über eine gute Landschaft innovativer Startups und mittlerweile auch Scale-Ups sowie über ein dichtes Netz hochwertiger Krankenhäuser. Das alles sind sehr gute Voraussetzungen, um den Gesundheitsstandort Österreich weltweit zu positionieren.

Insbesondere die Lebenswissenschaften und die Grundlagenforschung zählen zu den klaren Stärken Österreichs. Entwicklungen digitaler Lösungen in der Medizin (Personalisierte Medizin), Pflege (Active und Assisted Living) und im Gesundheitswesen (Digital Health) können in Österreich sehr gute Voraussetzungen schaffen.

Darüber hinaus sorgen Branchencluster für wirtschaftliche Dynamik. Mit dem Ziel der Vernetzung dient beispielsweise das Medizintechnik-Cluster Oberösterreich als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin.

Die bestehenden „eHealth-Strategien“ beispielsweise in Wien (Gesundheitsmetropole Wien) und in Tirol (Health Hub Tirol) zielen darauf ab, die Potenziale in der Gesundheitsversorgung zu verbessern und damit die Chancen der digitalen Welt zu nutzen.

Organisationen mit integrativer Kultur erzielen mit achtmal höherer Wahrscheinlichkeit bessere Geschäftsergebnisse, sind mit sechsmal höherer Wahrscheinlichkeit innovativ und agil, erreichen mit dreimal höherer Wahrscheinlichkeit eine höhere Leistung und mit zweimal höherer Wahrscheinlichkeit ihre finanziellen Ziele.

Unser Ziel ist es, effektive und realistische Strategien umzusetzen, die es uns ermöglichen, Diversität nicht zu einem herausragenden, sondern zu einem wesentlichen Element zu machen, um sowohl im innovativen Gesundheitssektor als auch in den täglichen Gesundheitsstrukturen besser voranzukommen. Um den Reichtum der Vielfalt wirklich zu nutzen, müssen wir bei der Inklusion vorangehen und ein Umfeld schaffen, in dem diese Unterschiede gedeihen und zur Stärkung des Gesundheitssystems in Gegenwart und Zukunft genutzt werden können.